Weiterbildung für Ärzt*innen

Für Ärzt*innen

Das Psychoanalytische Institut Heidelberg bietet für Ärzt*innen im Rahmen der Ausbildung zum/zur Psychoanalytiker*in die Weiterbildung zum Erwerb des Zusatztitels „Psychoanalyse“ nach den Vorschriften der Ärztekammer Baden-Württemberg an.

Bei Fragen rund um die Ausbildung können Sie sich an den Ausbildungsleiter Herrn Dr. Edgar Fieberg wenden, für Interessent*innen führt er Informationsgespräche durch. Sie können sich dafür auch an anderen Lehranalytiker*innen unseres Instituts wenden. Informationen und Eindrücke von bzw. über die Ausbildung bekommen Sie auch im Rahmen der jährlich von der DPV in Frankfurt durchgeführten Sommeruniversität. Weitere Information erhalten Sie auch über unser Sekretariat.

Informieren Sie sich auch auf der DPV-Homepage über die Ausbildung im Rahmen der DPV.

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Sie können hier die Weiterbildungs- und Prüfungsordnung für Ärzte des Psychoanalytischen Instituts Heidelberg herunterladen, ebenso die entsprechenden Teile der Richtlinie LÄK BW 2015.

Voraussetzungen für die Zulassung zur Weiterbildung

  • Ein abgeschlossenes Hochschulstudium, in der Regel Medizin oder Psychologie, oder ein gleichwertiger im Ausland erworbener Hochschulabschluss.
  • Das Alter der Bewerber*innen sollte 25 Jahre nicht unterschreiten.
  • Über die persönliche Eignung befindet der Ausbildungsausschuss aufgrund der Ergebnisse von mindestens drei Bewerbungsinterviews.

Bewerbungsverfahren

Die Bewerbung ist ganzjährlich möglich. Bitte beachten Sie, dass der örtliche Ausbildungsausschuss, der über die Bewerbung entscheidet, viermal im Jahr tagt und Sie, um Wartezeiten zu verhindern, Ihren Bewerbungsprozess darauf abstimmen können. Ein Einstieg in die Ausbildung ist in der Regel zu Beginn des Sommer- oder Wintersemesters sinnvoll. Die Bewerbung erfolgt sowohl an die DPV als auch an das Ausbildungsinstitut.

  • Lassen Sie sich von unserem Sekretariat die Bewerbungsunterlagen zuschicken.
  • Bitte überweisen Sie die Bewerbungsgebühr in Höhe von € 200 an die Kontostelle der DPV und senden Sie die Kopie des Zahlungsbeleges an unser Institut.
  • Nach Eingang der Kopie des Zahlungsbeleges werden Ihnen drei Bewerbungsbögen und eine Liste der Lehranalytiker*innen für die Bewerbungsinterviews zugesandt.
  • Wählen Sie bitte drei Lehranalytiker*innen unseres Ausbildungsinstitutes aus und vereinbaren Sie selbst mit diesen einen Interviewtermin. Im Interesse einer schnellen Abwicklung des Bewerbungsverfahrens bitten wir Sie, unserem Ausbildungsinstitut mitzuteilen, mit welchen Lehranalytiker*innen Interviewtermine vereinbart wurden.
  • Nach der Vereinbarung der Interviewtermine schicken Sie bitte jedem der drei Interviewer*innen folgende Unterlagen: einen Bewerbungsbogen mit aktuellem Lichtbild, einen ausführlichen persönlichen Lebenslauf, aus dem Ihre persönliche Entwicklung, Ihr beruflicher Werdegang und Ihre Motivation zur Ausbildung hervorgehen, sowie eine Kopie des Abschlusszeugnisses bzw. der Berufsurkunden.

 

Ziel des Bewerbungsinterviews

Die Bewerbungsinterviews sollen Ihnen und uns helfen, Ihre Eignung und Motivation kennenzulernen und Ihnen eine Erfahrung mit der psychoanalytischen Methode ermöglichen.

Ziel des Bewerbungsinterviews ist es, dem Interviewer einen Eindruck von der Persönlichkeit des Bewerbers zu ermöglichen, seine Motivation kennen zu lernen und seine Eignung einschätzen zu können.

Dem Bewerber wird die Möglichkeit gegeben, eine Erfahrung in der analytischen Situation (in nuce) zu machen. Dadurch kann das eigene Nachdenken über die Entscheidung, die analytische Ausbildung zu machen vertieft und vom konkreten Erleben unterfüttert werden. Der Interviewer wird seine Einschätzung dem Bewerber in der Regel nicht mitteilen, vielmehr besprechen die drei Interviewer gemeinsam mit den Mitgliedern des örtlichen Ausbildungsausschusses die Interviews und stimmen dann darüber ab, ob der Bewerber auf Grund seiner beruflichen und persönlichen Eignung dem zentralen Ausbildungsausschusses (zAA) zur Zulassung empfohlen wird.

Zulassung

Die Mitteilung des Ergebnisses der Bewerbung an den Bewerber erfolgt durch den Leiter des zentralen Ausbildungsausschusses (zAA) und des örtlichen Ausbildungsausschusses (öAA). Wird die Zulassung ausgesprochen, erhält der Bewerber den Status eines „zugelassenen Ausbildungsteilnehmer“ (zAT) der DPV. Im Falle einer Ablehnung hat der Bewerber die Möglichkeit, mit dem Leiter des öAA oder einem seiner Interviewer ein Gespräch über die Ablehnungsgründe zu führen.

Ablauf der Weiterbildung

Am Anfang steht die Bewerbung mit drei Interviews durch Lehranalytiker auf deren Grundlage über die Zulassung beschlossen wird. Üblicher Weise befindet sich der Bewerber in einer Facharztausbildung oder hat diese bereits abgeschlossen. Im Bereich der sogenannten P-Fachärzte (einschließlich Neurologie) ergibt der Zusatztitel Psychoanalyse die Möglichkeit, als Niedergelassener ein breiteres Behandlungsangebot mit der Ziffer EBM 35210 abdecken zu können. Für nichtklinische Facharztausrichtungen sind Besonderheiten zu berücksichtigen.

Die erste Weiterbildungsphase bis zum Vorkolloquium beginnt mit der Lehranalyse und besteht zudem aus den Theorieseminaren und aus den selbst durchgeführten und im Erstinterview-Seminar oder einzeln supervidierten Erstinterviews. Insbesondere die 20 selbst durchzuführenden Erstinterviews und deren Supervision dienen den ersten eigenen Erfahrungen in der analytischen Tätigkeit bzw. Haltung.

Nachdem der Kandidat das Vorkolloquium bestanden hat, kann er mit der praktischen Weiterbildung, d.h. mit der eigenen Patientenbehandlung unter Supervision beginnen.

Die vom Weiterbildungskandidaten zum Zwecke der Ausbildung durchzuführenden vertragsärztlichen Behandlungen können im Rahmen einer Ermächtigung der Institutsambulanz erfolgen und werden von technisch-kasuistischen Seminaren im Institut und Supervisionen begleitet. Im Rahmen der analytischen Ausbildung sind mindestens zwei der Behandlungen hochfrequent (d.h. mit vier Wochenstunden) und ausreichend lang (in der Regel je 300 Stunden) durchzuführen. Die Vergütung ist in einer Extraantwort dargestellt. Sie bekommen z.Z. den vollen KV-Satz über die Abrechnungsmöglichkeit der Ambulanz. Das Schwergewicht in dieser Phase liegt auf den Behandlungen, deren Supervision (Einzel und im Seminar) sowie der Möglichkeit, in der Lehranalyse zu verarbeiten, was dabei in der inneren Welt des Kandidaten ausgelöst wird.

Abschluss der Weiterbildung

Die Ausbildung zum Psychoanalytiker der DPV/IPV wird mit einem Kolloquium auf einer der halbjährlichen Tagungen der DPV über eine vom Kandidaten schriftlich vorgelegte und mündlich ergänzte Darstellung einer psychoanalytischen Krankenbehandlung abgeschlossen. Mit dem bestandenen Kolloquium ist der Erwerb der Mitgliedschaft in der DPV/IPV und DGPT möglich.

Für den Erwerb der ärztlichen Zusatzbezeichnung „Psychoanalyse“ sind nach der Weiterbildungsordnung mindestens 600 supervidierte und dokumentierte Behandlungsstunden durchzuführen; davon zwei analytische Psychotherapien von je 250 Stunden erforderlich. Die Prüfung wird von der Landesärztekammer organisiert. Vor den Mitgliedern des Instituts wird zum Abschluss eine Probevorstellung durchgeführt, deren Form an die des DPV-Kolloquiums angelehnt ist. Teile der Weiterbildung können als Weiterbildungsanteile für die P-Fachärzte (einschließlich Neurologie) und für die ärztliche Zusatzbezeichnung „Psychotherapie“ anerkannt werden.

Ausbildungsstrukur

Die psychoanalytische Weiterbildung umfasst neben der praktischen Ausbildung die Lehranalyse sowie die theoretischen Lehrveranstaltungen.

Selbsterfahrung/Lehranalyse

Die Lehranalyse ist Grundlage und zentraler Bestandteil der psychoanalytischen Ausbildung. Sie braucht als persönliche Analyse einen geschützten Raum. Deshalb ist der Lehranalytiker, der die Lehranalyse durchführt, in keiner Weise an der Beurteilung der Ausbildungsfortschritte seiner Analysanden beteiligt (sog. „non-reporting-system“).

Wahl des Lehranalytikers: Der zugelassenen Ausbildungsteilnehmer (zAT) wählt aus dem Kreis der mit Lehranalysen betrauten Mitglieder der DPV seinen Lehranalytiker aus.

Organisation: Die Lehranalyse findet in der Regel in vier oder fünf Einzelsitzungen pro Woche an jeweils verschiedenen Tagen statt. Die Dauer der Sitzung beträgt mindestens 45 Minuten. Die Höhe des Honorars wird zwischen Analysand und Lehranalytiker vereinbart. Die Lehranalyse begleitet in der Regel die gesamte Ausbildung. 

Empfehlung: Es wird empfohlen, vor Beginn der Teilnahme am Ausbildungsprogramm des Institutes oder der Arbeitsgemeinschaft bereits eine Zeitlang in Lehranalyse zu sein.

Theoretische Ausbildung

Alle erforderlichen theoretischen Lehrveranstaltungen werden von Dozenten des Instituts angeboten. Den Weiterbildungsteilnehmern werden die Grundlagen und der gegenwärtige Erkenntnisstand der Psychoanalyse sowie Einblicke in Fragen der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion des Faches vermittelt. Die von den jeweiligen Regelwerken vorgeschriebenen Inhalte der theoretischen Ausbildung werden vollständig abgedeckt. Sie werden so angeboten, dass sie innerhalb von fünf Jahren berufsbegleitend gut zu bewältigen sind.

Die vier großen inhaltlichen Bereiche (Entwicklungspsychologie, Allgemeine Krankheitslehre, Spezielle Krankheitslehre und Behandlungstechnik) werden mehrsemestrig und in regelmäßigem ununterbrochenem Turnus in Seminarform angeboten, so dass in jedem Semester mit der theoretischen Ausbildung begonnen werden kann. Weniger umfangreiche und spezielle Inhalte folgen innerhalb von insgesamt zehn Semestern in lockerem Turnus.
Ständiges Angebot sind das Erstinterview-Seminar bzw. im Praktischen Teil der Ausbildung das Technisch-kasuistische Seminar. Sie werden fortlaufend belegt. Daneben wird ein Psychotherapie-Seminar angeboten.

Die Teilnehmerzahl der Seminare liegt im Allgemeinen zwischen vier und zwölf Personen. Die Teilnahme an Institutsveranstaltungen (Vorträge, Supervisionen durch auswärtige Analytiker) und an den Tagungen der DPV kann den fachlichen Horizont erweitern. Für die Ausbildung in analytischer Psychotherapie zur Krankenbehandlung in der vertragsärztlichen Versorgung gelten die Bestimmungen für anerkannte Institute nach Maßgabe der Psychotherapie-Vereinbarungen auf der Grundlage der Psychotherapierichtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen.

Weitere Details über die theoretische Ausbildung finden Sie auf der Ausbildungsseite der Website der DPV.

Infos für andere Berufsgruppen

Weiterbildung in Psychoanalytischer Sozial- und Kulturtheorie

Die Weiterbildung Psychoanalytische Sozial-und Kulturtheorie (psa-SuK) richtet sich an Akademiker solcher Berufsgruppen, die die psychoanalytische Methode in ihrem Arbeitsfeld anwenden können, zum Beispiel Philosophen, Pädagogen, Lehrer, Theologen, Juristen, Kunst-, Kultur-, Sozial-, Politik-, Wirtschafs- sowie Naturwissenschaftler, aber auch an Psychologen, Ärzte und andere. Voraussetzung für diese Weiterbildung ist einabgeschlossenes Hochschulstudium, Berufstätigkeit und ausreichende Berufserfahrung. Diese Weiterbildung schließt an die kulturtheoretischen Schriften Freuds an. Sie ersetzt nicht die in der DPV mögliche laienanalytische Ausbildung, sondern stellt ein neuesAngebot dar.

Die Psychoanalyse braucht den Austausch mit anderen Wissenschaften, der mit diesem Curriculum gefördert wird. Sie ist bereits in einigen sozial-kulturellen Fächern festerBestandteil der Denktraditionen. Ein umfassendes Weiterbildungsangebot der DPV, das die klassischen Anteile psychoanalytischen Arbeitens, nämlich psychoanalytische Selbsterfahrung, Theorieentwicklung sowie psychoanalytische Anwendungen unter Supervision und Praxisseminare enthält, soll die fachspezifische Arbeit in den jeweiligen Arbeitsfeldern ergänzen und bereichern.

Die Weiterbildung, unterrichtet von erfahrenen Psychoanalytikern der DPV, soll die Fähigkeit vermitteln, unbewusste Phänomene, insbesondere die Bedeutung von Übertragungs- und Gegenübertragungsprozessen in wissenschaftlichen und beratungsorientierten Arbeitsfeldern zu erkennen. Mit einem auf diese Weise erweiterten psychoanalytischen Blick in die akademischen Arbeitsfelder wird eine neue Dimension des Umgangs mit sonst unbeleuchtet bleibenden Interaktionsprozessen möglich. Für Absolventen der Weiterbildung verändert sich dadurch die Qualität des Verstehens im eigenen Arbeitsfeld.

Kontakt

Dipl.-Psych. Michael Eickmann
Leiter der Weiterbildung Psychoanalytische Sozial- und Kulturtheorie
Ludwigstraße 77
35392 Gießen
Telefon 0641 776 61
eickmannmichael@t-online.de

Für Heidelberg

Dr. med. Eberhard Haas
Lossenweg 1
64285 Darmstadt
Telefon 06151 66 48 07
e.th.haas@t-online.de

Dipl.-Psych. Ute Michel-Keller
Louis-Störzbach-Str. 6/1
69412 Eberbach
Telefon 06271 22 46
dipl.psych.ute.michel@gmx.de

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